Landesregierung stellt Hessengeld für Immobilienkäufe vor

Der Traum vom Eigenheim – für viele droht er gerade zu platzen. Denn die Zinsen sind hoch und die Baukosten kennen auch nur eine Richtung – nach oben. Die hessische Landesregierung will nun helfen und ein Förderprogramm auf die Beine stellen. Bevor wir Ihnen die Eckpunkte des Plans vorstellen, zunächst zu einem Mann, der das neue „Hessengeld“ – so soll die Unterstützung heißen – erhalten könnte.

Federico Gaviraghi ist stolz. Vor drei Wochen hat er hier in Wiesbaden sein eigenes Haus gekauft. Doch mit einem neuen Haus geht auch viel Unsicherheit einher. Klappt alles mit dem Bau, welche Kosten kommen noch dazu und wie wird das Haus finanziert? Denn selbst ein Ingenieur zahlt 840.000 Euro nicht mal eben aus der Portokasse. Dass ihm die hessische Landesregierung finanziell unter die Arme greifen will, freut ihn.
Federico Gaviraghi, Hausbesitzer
„Vor allem als Italiener, für die italienische Familie, ein Haus zu besitzen ist wirklich ein Wert. Und für mich, wenn ich denke, okay, es kann alles passieren, aber diese vier Wände gehören uns. Für meine Kinder ist es ihr sicheres Nest, für mich ist das als Vater, als Italiener das Allerwichtigste.“
Passend dazu beschließt die hessische Landesregierung heute in einem Wiesbadener Neubaugebiet die Eckpunkte für das Hessengeld. Die Förderung soll 10.000 Euro je Käufer und 5.000 Euro für jedes Kind unter 18 Jahren betragen. Maximal können Antragssteller die Summer ihrer gezahlten Grunderwerbssteuer erhalten.
Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen
„Es ist ein Versprechen für Familien, es ist ein Versprechen für alle, die eben auf Grund steigender Zinsen, die auf Grund steigender Baukosten Sorge haben, sich so einen Wunsch nicht erfüllen zu können.“
Die Förderung erhalten Käufer aber nur für die erste selbstgenutzte Immobilie, auf die auch Grunderwerbssteuer gezahlt worden ist.
Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori sieht in dem Förderprogramm aber nicht nur für Hausbauer ein wichtiges Zeichen.
Kaweh Mansoori (SPD), Wirtschaftsminister Hessen
„Insofern ist das Hessengeld auch ein Konjunkturprogramm für die Bauwirtschaft in Hessen, die sich nach Signalen sehnt, dass gebaut werden soll. Und heute wird ein kraftvolles Signal auch von der Landesregierung ausgesendet.“
Das Hessengeld soll rückwirkend ab dem 1. März gelten, aber erst im Herbst beantragt werden können. Die Landesregierung rechnet mit 23.000 Anfragen pro Jahr und so mit Kosten im dreistelligen Millionenbereich.
Zu viel, kritisieren die Grünen im hessischen Landtag. Das Projekt würde zudem nur wenigen Menschen helfen.
Der Verband baugewerblicher Unternehmen in Hessen begrüßt das Hessengeld, fordert aber weitere Maßnahmen.
Rainer von Borstel, Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen
„Hier muss noch von Seiten des Bundes, des Landes, aber auch von den Kommunen noch vieles getan werden, um hier die Baukosten zu reduzieren bzw. auch Bauland zur Verfügung zu stellen. Wir denken dabei an die kommunalen Anforderungen, um die Baumaßnahme umzusetzen. Die müssen deutlich reduziert werden, dann kommt es auch zu einer Reduzierung der Baukosten.“
Federico Gaviraghi könnte durch das neue Hessengeld bis zu 30.000 Euro vom Land erhalten. Ein kleiner Beitrag für den großen Traum vom Eigenheim.